Meldungen aus regionalen Zeitschriften:

 


Märkische Allgemeine Zeitung vom  03.03.2019

Rhinow                                                                      

 

Initiative für mehr Artenvielfalt

 

Umweltschützer und Naturfreunde wollen sich im Amt Rhinow dafür einsetzen, die Artenvielfalt zu erhöhen. Unter anderem sollen Blühstreifen an Feldern angelegt werden, um Insekten Raum zur Entfaltung zu geben.

„Blühendes Ländchen“ – unter diesem Motto steht eine Initiative im Amt Rhinow, die sich für mehr Pflanzenvielfalt an Acker- und Straßenrändern einsetzt. Rund 70 Bürger – Einwohner, Naturfreunde, Landwirte, Kommunalpolitiker, Jäger und weitere Interessierte – waren am Donnerstagabend in das Gemeindehaus Prietzen gekommen, zu einem Informationsabend über die Initiative „Netzwerk Blühende Landschaft“.

 

26 Bürger wollen aktiv werden

 

Nach einem mit vielen Ideen angereicherten Vortrag und der sich anschließenden sachlichen Diskussion trugen sich 26 Zuhörer in eine Liste ein und bekundeten damit ihr Interesse zur Mitarbeit in einer Regionalgruppe Ländchen Rhinow für das „Netzwerk Blühende Landschaft“.

Christina Wolff und Udo Schäfer waren zufrieden, ihre Erwartungen wurden sogar übertroffen. „Zehn sollten wir schon werden in der Regionalgruppe“, hatte Christina Wolff, die mit ihrem Mann Udo Schäfer im Nachbardorf Wolsier eine kleine Bio-Gärtnerei mit Heil-, Gewürz- und Aromapflanzen betreibt, zum Auftakt gesagt. Sie hatten den Informationsband mit weiteren Helfern organisiert.

 

Bunte Feld- und Straßenränder

 

Christina Wolff sagte, sie habe in den letzten Jahren festgestellt, dass in den Dörfern, in Gärten, an Wegrändern und in der Landschaft immer weniger Wildblumen blühen. „Es ist höchste Zeit, etwas zu unternehmen“, sagte sie und erklärte: „Wir wollen mit der Regionalgruppe eine Initiative des Netzwerkes Blühende Landschaft aufgreifen und hier umsetzen, um etwas zu tun für Schmetterlinge und Bienen, für blühende Wiesen, für Artenvielfalt“.

Welche Möglichkeiten sich dafür bieten, zeigte Mathias Klose-Kanniga anhand von Beispielen aus dem Zollernalbkreis auf, wo er als selbstständiger Landschaftsgärtner und Akteur im „Netzwerk Blühende Landschaft“ tätig ist. Er zeigte Bilder von Wildblumenanlagen in Industriegebieten und an Straßenrändern. Eine funktionierende Zusammenarbeit mit den Kommunen und Verwaltungen benannte er als wichtige Voraussetzungen dafür, dass Schafgarbe, Buchweizen, Sonnenblumen, Phacelia und Co für Artenvielfalt sorgen können, und Wildbienen, Schmetterlingen sowie anderen Insekten das Leben leichter machen.

 

Es gibt bereits gute Ansätze

 

In der Debatte wurde deutlich, dass die Regionalgruppe nicht bei Null anfangen muss. Im Ländchen Rhinow gibt es durchaus schon gute Beispiele und Ansätze für mehr blühende Vielfalt. So ist in Wolsier bereits eine 250 Quadratmeter große Fläche als Wildblumenwiese in Vorbereitung, in Hohennauen wird ein Bio-Landwirt in diesem Jahr die Anbauflächen für Gemüse mit Blühstreifen bereichern. Alte Obstgärten und Brachfläche nannte Peter Haase aus Gülpe als Beispiele und dass die Agrargenossenschaft Gülpe eigene Heusaat nutzt, findet er gut.

Enrico Voigt, geschäftsführender Vorstandvorsitzender der AG Gülpe berichtete, dass der Betrieb auf 45 Hektar Zwischenfrüchte anbaue und letztes Jahr vor Maisfeldern Blühstreifen angelegt habe, insgesamt waren es fünf Hektar blühende Fläche. Ilona Langgemach, Leiterin der Naturparkverwaltung Westhavelland, erklärte, dass es sicherlich noch zahlreiche Möglichkeiten für Blühstreifen gebe.

 

Unterstützung zugesagt

 

Die Gemeinde Havelaue werde die Initiative unterstützen, sagte Bürgermeister Guido Quadfasel. Allerdings müsse jede Initiative vorher mit den Eigentümern abgesprochen werden.

Offen blieb an dem Abend, wie sich das Anlegen von Blühflächen vor Grundstücken mit der den Eigentümern von der Gemeinde auferlegten Pflicht vereinbar ist, die Grünflüchen regelmäßig zu mähen und zu pflegen.

 

Das erste Treffen der Regionalgruppe findet bereits am kommenden Donnerstag, dem 7. März, um 19 Uhr im Gemeindehaus Wolsier statt.

 Von Norbert Stein

 

 

Märkische Allgemeine Zeitung vom  20.03.2019

 

Rhinow

 

Kinder legen in Rhinow Blühstreifen an

 

In der Grundschule Rhinow gibt es eine Arbeitsgemeinschaft „Wald und Wiese“. Die Kinder haben jetzt vor der Turnhalle ein kleines Paradies für Schmetterlinge und Bienen geschaffen.

 

Vor der Turnhalle in Rhinow haben  die Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Walsdund Wiesen“  der Lilienthalgrundschule gemeinsam mit Udo Schäfer und Christina Wolff  von der Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“  Blühstreifen angelegt. Quelle: Norbert Stein

 

Rhinow

 

Auch in dieser zunehmend von modernen Medien geprägten Zeit lassen sich Kinder für die Natur begeistern. Einen Beweis dafür lieferten am Dienstag 24 Mädchen und Jungen der Arbeitsgemeinschaft Wald und Wiese der Otto-Lilienthal-Grundschule in Rhinow. Dazu trafen sich die Kinder mit Udo Schäfer und Christina Wolff von der Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ im Netzwerk „Blühende Landschaft“ zu einem gemeinsamen Aktionsnachmittag.

 

Vorbereitete Fläche

 

Vor der Turnhalle legten sie um eine kleine Baumreihe Blühstreifen an. Udo Schäfer und Christina Wolff hatten mit einer Fräse den Boden bereits aufgelockert und die Fläche für die Blühstreifen vorbereitet. Die jungen Akteure der Arbeitsgemeinschaft Wald und Wiesen konnten sofort mit ihrer Arbeit beginnen.

 

Dazu bildeten sie zwei Gruppen. In der ersten Arbeitsgruppe wirkten überwiegend Mädchen mit. Sie streuten den Blumensamen auf die Fläche. Doch zuvor betrachteten sie mit einer Lupe das Saatgut.

 

Die Kinder wollten genau wissen, welche Samensorten sie auf die Fläche ausbringen. „Eine tolle Mischung“, meinte Lisa (10 Jahre) nachdem Christina Wolff erklärt hatte was in den Eimern ist: Samen von Sonnenblumen, Mohn, Ringelblumen und weiteren Blumenarten.

 

„Das wird bestimmt alles einmal schön bunt“, fügte Katelyn (9) hinzu, bevor sie Samen ausstreute. Die zweite Arbeitsgruppe war mit dem Festtreten der Samen im Boden beschäftigt. Dazu hatte Udo Schäfer kleine mit Lederriemchen überspannte Holzbretter mitgebracht.

 

Die Triebe brauchen Zeit

 

So konnten die Jungen mit den Holzbrettchen unter den Schuhen die Samen festtreten. Anschließend wurde die Erde mit Harken geglättet und ein Schild aufgestellt „Hier blüht bald eine Wiese für Bienen und Schmetterlinge“. Einige Wochen werden allerdings noch vergehen.

 

Erst müssen die Samen keimen und zu Pflanzen heranwachsen, bis sie dann bei guter Witterung im Sommer farbenreich blühen und zum Hingucker vor der Turnhalle werden. „Bitte nicht betreten“ haben die Kinder auf ihr Schild geschrieben, damit ihre Blühstreifen ungehindert gedeihen können.

 

Annette Franz und Anuschka von Malotky betreuen seit Anfang diesen Jahres die Arbeitsgemeinschaft „Wald und Wiesen“. Sie sind mit den Kindern oft im Wald, haben mit ihnen Baumborken erkundet und sich auch um ein kleine Hecke gekümmert.

 

„Als nächstes werden wir mit den Kindern Ostergestecke aus Naturmaterialien basteln“, erzählen die Betreuerinnen beim Anlagen der Blühstreifen. Im Herbst werden sie mit den Kindern Udo Schäfer und Christina Wolff in ihrer Kreuterey in Wolsier besuchen.

 

31 Begeisterte

 

Udo Schäfer und Christina Wolff haben die Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ mit 31 Begeisterten in diesem Monat gegründet. Die Regionalgruppe möchte, dass möglichst viele Menschen in den Dörfern im Amt Rhinow und anderen Regionen Blühstreifen anlegen für Bienen und Schmetterlinge.

 

Auf der Gründungsversammlung wurden die Arbeitsgruppen Öffentlichkeitsarbeit, politische Einflussnahme, Schulung-Anbau-Beratung-Botanik, Erfassen von Flächen, Technik und Saatgut gebildet. In Wolsier wurde auch ein erster Blühstreifen angelegt. Jäger haben inzwischen ihr Interesse bekundet, ebenfalls Blühstreifen anlegen zu wollen.

 

Von Norbert Stein

 

 

Märkische Allgemeine Zeitung vom 07.04.2019

 

Havelaue

 

Blühstreifen für mehr Vielfalt in der Natur

 

Die Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ will Blühstreifen anlegen und damit die Vielfalt in Flora und Fauna beleben. Das Vorhaben stößt allerdings nicht auf ungeteilte Zustimmung im Ländchen Rhinow.

 

Praktische Landschaftspflege: Blühstreifen soll es auch bald im Ländchen Rhinow geben. Quelle:  

 

Havelaue

 

Da scheint etwas in Bewegung zu kommen. Die Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ im Netzwerk „Blühende Landschaften“ sorgt für frischen Wind im Frühling.

 

Nach einer Informationsveranstaltung in Prietzen haben Mitte März 31 Akteure die Regionalgruppe gegründet. Auch wenn diese noch in den „Kinderschuhen“ steckt, hat sie doch schon einiges bewirkt.

 

Zunächst einmal haben die Mitglieder eine rege Diskussion ausgelöst zum Thema: vielfältigere Natur in den Dörfern. Sogar erste Aktionen zum Anlegen von Blühstreifen im Ländchen Rhinow hat die Gruppe schon angestoßen.

 

Unterschiedliche Meinung prallen aufeinander

 

Denn Bienen, Hummeln , Schmetterlingen und Co sind unersetzlich für eine intakte Natur, so die einhellige Meinung der Mitglieder. Als Blütenbestäuber sorgen die Insekten für Vielfalt in Flora und Fauna.

 

Auf den Feldern und Wiesen, öffentlichen Flächen und in Gärten würde aber immer weniger blühen, erklären Akteure der Regionalgruppe um Udo Schäfer und Christina Wolff. Damit würden die Insekten auch immer weniger Nahrung finden.

 

Die Regionalgruppe möchte nun dafür sorgen, dass in und um die Dörfer im Ländchen Rhinow Blühflächen und Blühstreifen angelegt werden als Wohlfühloasen für Insekten. Das Ansinnen stößt allerdings nicht auf ungeteilte Zustimmung in den Dörfern.

 

Blühstreifen passen nicht ins direkte Dorfbild

 

Diskutiert wird vor allem auf welchen Flächen es künftig blühen soll und ob solche Blühstreifen überhaupt ins Ortsbild passen.

 

Dazu führten Akteure der Regionalgruppe und die Gemeindevertreter von Havelaue am Mittwochabend in Strodehne einen lebhaften, aber durchaus konstruktiven Meinungsaustausch.

 

Dabei ging es auch darum, unter welchen Voraussetzungen die Flächen angelegt werden können. Blühstreifen passen nicht ins direkte Dorfbild, meint Gemeindevertreterin Dorit Stawecki aus Wolsier.

 

Zustimmung der Ortsbeiräte erforderlich

 

„Auf jeden Fall ist immer die Zustimmung des Eigentümers notwendig und für die Flächen der Gemeinde eine Abstimmung mit den jeweiligen Ortsbeiräten“, sagte Bürgermeister Guido Quadfasel (CDU). Die Gemeinde wolle die Initiative unterstützen, so Quadfasel weiter.

 

Solche Absprachen seien auch schon mit einigen Ortsbeiräten geführt worden, teilte Sabine Haase für die Regionalgruppe mit. In Gülpe einigte man sich auf eine Fläche zwischen den Bäumen vor dem Gemeindehaus. „Dort könnte so ein Blühstreifen hinpassen“, bestätigte Ortsvorsteher Wolfgang Radtke.

 

Die Agrargenossenschaft Gülpe sorgt am Ortsrand auf einen Hektar für blühende Vielfalt. Auch in anderen Dörfern der Gemeinde Havelaue sollen Blühstreifen angelegt werden.

 

In Gülpe will man Erfahrung sammeln

 

In Rhinow haben Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Wald und Wiesen“ bereits gemeinsam mit der Aktionsgruppe vor der Turnhalle Samen in die Erde gebracht.

 

In Prietzen wurde eine gemeindeeigene Fläche in Richtung Gülper See dafür auserkoren. „Wir wollen die Fläche nutzen um Erfahrungen zu sammeln“, so Ortsvorsteher Bill Neubüser.

 

Erfahrungen sind auch der Gemeindevertretung wichtig, weil solche Streifen für mehrere Jahre angelegt werden. Das ist wichtig für einen blühenden Artenreichtum und schafft Voraussetzungen für Insektennachwuchs.

 

Abstimmung noch vor den Kommunalwahlen

 

Die Blühstreifen dürfen also auch im Sommer nicht gemäht werden. Weil Grundstückseigentümer den Ortssatzungen zufolge aber zur Pflege der Grünflächen vor ihren Anwesen verpflichtet sind, hat die Regionalgruppe eine Ausnahmeregelung für Blühstreifen beantragt.

 

Voraussichtlich auf ihrer kommenden Sitzung und damit noch vor den Kommunalwahlen werden die Abgeordneten über den Antrag entscheiden.

 

Von Norbert Stein

 

 

 

Märkische Allgemeine Zeitung vom  24.05.2019 

Havelaue Gemeindevertretung vertagt Regeln für Blühstreifenprojekte

 

Die Initiatoren für eine insektenfreundliche Landschaft haben inzwischen einige Erfolge erlebt. In der Gemeinde Havelaue sollte nun mit einem Beschluss festgelegt werden, wie bei Blühstreifenprojekten vorgegangen wird. Das Thema ist vorerst vertagt.

 

In den Dörfern und in der Landschaft der Gemeinde Havelaue sollen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co wieder einen besseren Lebensraum vorfinden. Die Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ im Netzwerk „Blühende Landschaft“ engagiert sich seit ihrer Gründung im März für mehr Vielfalt in der Natur.

 

Erste Erfolge

 

Die Gruppe um Udo Schäfer und Christina Wolff  kann auch schon erste Erfolge vorweisen. Vor allem aber hat sie einen Diskussionsprozess zu blühenden, insektenfreundlichen Blühflächen in der Region beflügelt. Der Diskussion sind auch bereits erste Taten gefolgt.

 

400 Quadratmeter

 

In Prietzen wurde eine Blühfläche geschaffen, auch in Spaatz und Wolsier hat sich in dieser Hinsicht schon einiges getan. Auf der Streuobstwiese des Vereins „Gesund in die Zukunft“ wurden Blühstreifen angelegt. In Gülpe wurden am Wochenenden 400 Quadratmeter als Bienenwiese hergerichtet. Eigentümerin der Fläche ist die Gemeinde.

 

Die Details

 

„Wir sind mit unterer Aktion am Wochenende wohl etwas vorgeprescht“, sagte der Gülper Ortsvorsteher Wolfgang Radtke am Mittwoch in einer Gemeindevertretersitzung und die Diskussion bewies, dass in der Kommunalpolitik bei weitem nicht alles einfach ist. Die Abgeordneten hatten über einen Beschluss zur weiteren Verfahrensweise zu befinden. Es geht darum, wo und wie Blühstreifen auf öffentlichen Flächen und gemeindeeigenen Flächen

 

Wenn Blühfelder angelegt werden, müsse dies mit einer Lageskizze der Fläche, einer Kurzbeschreibung samt einem verantwortlichen Ansprechpartner dem jeweils zuständigen Ortsbeirat angezeigt werden – hieß es in der Beschlussvorlage. Angelegt werden dürfe ein Blühstreifen aber erst nach Zustimmung durch den Ortsbeirat und wenn das Ordnungsamtes das Projekt zur Kenntnis genommen hat.

 

Mehr Gespräche notwendig

 

Ein zur Fahrbahn einzuhaltender Mindestabstand von zwei Metern war ein weiterer Beschlussvorschlag, wie auch der Ausschluss von Friedhöfen, Spielplätzen und Wäldern. Ob in jedem Fall zwei Meter zur Fahrbahn einzuhalten sind, bezweifelte Udo Schäfer und er sah auch noch weiteren Gesprächsbedarf zur Beschlussvorlage.

 

Alle stimmen zu

 

Schäfer bat die Abgeordneten um weitere Beratungen. Dafür wird es nun auch Gelegenheit geben. Bürgermeister Guido Quadfasel gab die Vorlage nicht zur Abstimmung frei. Seinem Vorschlag, die Entscheidung zu vertagen, stimmten alle Abgeordneten zu.

 

Was man noch tut

 

Auch der Vorschlag von Silvio März, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich die Gegebenheiten in den Dörfern ansieht und mit dem jeweiligen Ortsbeirat erörtert, fand die die Zustimmung der Abgeordneten.

 

Gemeindevertreterin Dorit Stawecki plädierte dafür, hintere Ortslagen für Blühflächen zu nutzen. Ingo Bünsch sagte, Blühstreifen sollten in erster Linie auf privaten Flächen angelegt werden. Auch dafür gibt es schon Beispiele in der Gemeinde.

 

Auch in Gülpe

 

So leistet auch die Agrargenossenschaft Gülpe ihren Beitrag für eine bienenfreundlichere Landschaft. 21 Hektar Brachland werden nicht bearbeitet, 7,6 Hektar sind Honigbrache mit zehn ausgewählten Pflanzenarten und fünf Hektar sind Blühstreifen, sagte Geschäftsführer Enrico Voigt.

 

Von Norbert Stein

 

 

Märkische Allgemeine Zeitung vom  09.07.2019 

Amt Rhinow

 

Erste Bilanz in blühenden Landschaften

 

Die Samenernte steht bevor. Bei der Arbeitsgemeinschaft „Blühendes Ländchen“, die im Amt Rhinow Blühstreifen für Insekten anlegt, wurde vier Monate nach der Gründung eine erste Bilanz gezogen. Dazu trafen sich die Mitglieder in Wolsier.

 Lichtnelken, Mohn, Kornblumen, Lavendel und andere Wildblumenarten sorgen im Ländchen Rhinow für blumige Vielfalt auf Blühstreifen für Insekten und Bienen. Davon gibt es mittlerweile immer mehr. Das wurde auch beim Deutschen Imkertag im Optikpark deutlich – die Imker lobten das Engagement von Vereinen und anderen, die Blühstreifen anlegen.

 

Neue Initiative

 

Im Ländchen Rhinow engagiert sich dafür die im Frühjahr gegründete Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ im bundesweiten Netzwerk „Blühende Landschaften“.

Nach einer Informationsveranstaltung Ende Februar in Prietzen gründeten im März in Wolsier 31 Akteure die Regionalgruppe.

 

Treffen in der Kreuterey

 

Nach vier Monaten Arbeit zogen die Mitglieder eine Zwischenbilanz und fassten die Ergebnisse der bisher geleisteten Arbeit zusammen. Dazu wurde zu einem Sommerbrunch in die Kreuterey Wolsier von Udo Schäfer und Christina Wolf, den Gründungsinitiatoren der Regionalgruppe, eingeladen.

Bevor die Mitglieder in einen Erfahrungsaustausch eintraten, wurden sie von Udo Schäfer und Christina Wolf zu vier Blühstreifen geführt, die sie in diesem Jahr zwischen den Beeten mit Kräutern, - Heil- und Gewürzpflanzen in der Kreuterey angelegt haben.

 

Erste Ergebnisse

 

Udo Schäfer erläuterte die Beschaffenheit der Anlagen und die unterschiedliche Vielfalt der auf den Beeten erblühenden Wildblumen. Anschließend gab er den Teilnehmern einen Überblick zu den bisher erreichten Ergebnissen der Regionalgruppe mit den Arbeitsgruppen Öffentlichkeitsarbeit, politische Einflussnahme, Schulung-Anbau-Beratung-Botanik, Erfassen von Flächen, Technik und Saatgut.

 

Blühende Landschaft

 

Das Anlegen von Blühstreifen in Gülpe, in Wolsier vor der Kirche und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Wald und Wiesen“ der Grundschule Rhinow vor der Turnhalle wurden in der Diskussion als erste blühende Erfolge gewertet.

Udo Schäfer nannte zudem die Blühstreifen am Dorfanger in Spaatz und die inzwischen schon gemähte Blühfläche im Bereich der gestalteten Strohpuppen am Ortseingang. Spaatz als Dorf ist allerdings nicht Mitglied der Regionalgruppe.

 

Kontakt zum Ortsbeirat

 

Wichtig sei, betonte Udo Schäfer, eine Abstimmung aller Aktivitäten zum Anlegen von Blühstreifen mit den jeweiligen Ortsbeiräten und Gemeindevertretungen. Die weitere gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Ortungsamt schließt er dabei ein.

 

Lebensraum für Insekten

 

Das Anlegen von Blühstreifen auf Feldern mit Anbaukulturen gebe der Landwirtschaft eine Möglichkeit, den Bienen und Insekten wieder mehr Lebensraum in der Landschaft zu geben, so der beim Sommerbrunch der Arbeitsgemeinschaft „Blühendes Ländchen“ diskutierte Grundtenor. Die bevorstehende Samenernte von den Wildblumen organisieren die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft individuell. Geerntet wird von Hand. Die Anschaffung einer Samenerntemaschine für etwa 800 Euro ist nach Überzeugung der Mitglieder der Gruppe nicht sinnvoll.

 

Die Ernte steht bevor

 

Die AG Saatgut hat eine Saatgutliste und organisiert nach Abschluss der Ernte einen Saatguttausch. Die AG Öffentlichkeitsarbeit hat einen Flyer zur Arbeit der Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“ erarbeitet und wird diesen Flyer demnächst herausgeben.

 

Die Regionalgruppe „Blühendes Ländchen“

 

Bienen und Hummeln sind unersetzlich. Als Blütenbestäuber sorgen sie für eine vielfältige Fauna und Flora. Wie Schmetterlinge und weitere Insekten finden sie aber immer weniger Nahrung, weil in Gärten und Parkanlagen, auf Feldern und öffentlichen Flächen immer weniger Pflanzen blühen.

In den Dörfern des Amtes Rhinow, aber auch im gesamten Westhavelland ändert sich das nun. Es wurde die Arbeitsgruppe „Blühendes Ländchen“ gegründet.

 

Den Auftakt dazu bildete eine Veranstaltung „Blühendes Ländchen“ Ende Februar. Damit wurde eine Initiative des Netzwerkes Blühende Landschaften aufgegriffen um etwas für Schmetterlinge, Bienen, blühende Wiesen und für Artenvielfalt zu tun.

 

Von Norbert Stein